Inspiration erfahren wir beim Betrachten eines Bildes oder Hören einer Liedzeile, beim Beobachten einer Person oder dem Erstaunen vor Mutter Natur.
Inspiration kann uns an den unmöglichsten Orten widerfahren.
Nur nicht, wenn wir gerade vor einem Plotproblem stehen.

Und weil jeder diesen Moment kennt, möchte ich heute über die gezielte Suche nach Inspiration sprechen.
Über Recherche.

Anstregend, langweilig, überflüssig?
Ich habe mich lange Zeit immer gefragt: Was recherchiert man denn eigentlich?

1. Wissen, das man nicht haben kann
Das können so abstrakte und umfangreiche Fakten sein wie Wirtschaftsmodelle, Klimatabellen und Handelsbeziehungen, oder so konkrete und absurde Fragen wie zum Beispiel, um Maike aus ihrem Autoren-ABC zu zitieren, „Wie lange blutet eine Leiche?“
Recherche ist in diesem Fall dazu gedacht, einen plausiblen und logisch konsistenten Hintergrund für die Geschichten aufzubauen.

2. Ideen und Gedanken, auf die man selbst nicht kommt
Das klingt jetzt wie Ideendiebstahl. Meine ich aber nicht.
Vielmehr folgendes: Wir suchen nach einer wirklich kreativen Plotlösung, etwas abwegiges, spannendes, vielleicht noch nie dagewesenes. Aber statt vor Kreativität überzusprudeln, sitzen wir schrecklich unkreativ vor unserem Bildschirm. Auch ein Spaziergang durch den Garten, das Telefonat mit dem besten Freund und Omas Erdbeertorte können uns nicht inspirieren.
Dabei brauchen wir uns gar nicht immer selbst etwas ausdenken. Es reicht mitunter auch, aus den Unmengen zu schöpfen, die unsere Welt schon bereitstellt.
In solchen Momenten kann es hilfreich sein, eine Suchmaschine anzuwerfen und sich ein bisschen durch die Informationsflut treiben zu lassen.

Ein paar Beispiele:

Du suchst nach einer besonders abgefahrenen Foltermethode?
Du brauchst ein ungewöhnliches Wetterphänomen als Prophezeiung?
Keine Idee für besonders strenge Internatsregeln und mögliche Strafen?
Wie kann man am besten Waren schmuggeln?

Sicherlich kann man auch ohne viel Aufwand und ein wenig Eigengrips passable Antworten auf diese Fragen finden.
Aber das Problem ist, dass wir in diesen Fällen lediglich auf bekanntes Wissen zurückgreifen. Ideen, wie jeder andere sie auch hätte.
Durch ein wenig Recherche können uns auf diese Fragen Antworten geliefert werden, auf die wir selbst nicht gekommen wären. Und andere auch nicht.
Darin liegt der Schlüssel: Sich Wissen zu erarbeiten, das nicht zu jenen Alltäglichkeiten gehört. Und dabei zum Erstaunen vor dem, was unsere Welt bereits alles zu bieten hat.

Photo by Pixabay

 

 

6 Antworten auf „Auf der Suche nach Inspiration

  1. Ich recherchiere auch deswegen, weil mich genau das Inspiriert. Ich erfahre 30 Dinge über ein bestimmtes Thema und diese mischen sich oftmals zu etwas neuen oder anderem. Plötzlich fällt mir genau das ein, was ich suchte, aber nicht fand, nur weil ich mich durch Recherche inspiriert haben lasse. Es gibt nichts Besseres als zu Recherchieren. Du solltest es mal versuchen. Und nicht nur kurz Google. Auch Wikipedia. Jede Seite die bei Google auftaucht. In der Bibliothek. Romane mit einem ähnlichen Thema. Das macht großen Spaß und inspiriert.

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  2. Natürlich kann man auch durch Selbstversuche Erkenntnisse gewinnen.
    Nein, der Freund muss dafür nicht gefoltert werden. Auch wenn er sich daneben benommen haben sollte.
    Aber alleine schon der Versuch unbemerkt ein Geschenk am Empfänger vorbei zu schmuggeln, erzeugt so viele (Adrenalin-)Eindrücke, dass man anhand des Erlebten eine viel realistischere Darstellung erzeugen kann.

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  3. Zu Beginn habe ich mich auf oft gefragt, was soll ich eigentlich recherchieren? Aber mittlerweile denke ich, wieso habe ich erst so spät damit angefangen? ^^ Lösungen für Plotprobleme sind das eine, aber die Entwicklung der eigenen Kreativität das andere. Kürzlich war ich auch an einem Punkt, an dem ich nur so durchs Netz gestöbert habe und *ZACK* war da plötzlich diese Idee, inspiriert durch ein Bild nachdem ich gesucht hatte. Ich kann dir da also nur Recht geben. ^^

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