Um so ein großes Projekt wie das Verfassen eines Romans zu einem erfolgreichen Ende zu führen, braucht es neben einer guten Idee, einem passablen Schreibstil und Grundkenntnisse in Rechtschreibung und Grammatik vor allem eines: Ausdauer.

Aber im Gegensatz zu körperlicher Fitness kann Ausdauer beim Schreiben einer Geschichte nicht antrainiert werden.
Hierzu braucht es die richtige Motivation. Und diese dauerhaft aufrechtzuerhalten ist einfacher gesagt, als getan.

Motivation setzt sich psychologisch aus zwei Komponenten zusammen:
Einerseits müssen wir die entsprechenden Fähigkeiten haben, um eine Aufgabe zu erfüllen. Wir müssen daran glauben, der Aufgabe gewachsen zu sein. Ansonsten sind wir nicht ausreichend motiviert, sie anzugehen.
Andererseits muss das Bewältigen der Aufgabe einen ausreichend hohen Wert haben. Das heißt, das Ziel, dass wir damit erreichen, muss uns wichtig genug sein, um diesen Aufwand zu betreiben. Ist das Ziel nicht wichtig (wertvoll) genug, reicht auch trotz aller Fähigkeiten die Motivation nicht aus, an der Aufgabe dranzubleiben.

Was bedeutet das für das Schreiben eines Romans?
Erstens ist es wichtig, dass wir überzeugt davon sind, einen Roman schreiben zu können. Nur so können wir Rückschläge verkraften und Kritik annehmen, ohne gleich alles hinzuschmeißen.
Zweitens müssen wir ein klares Ziel für uns formulieren, das wir erreichen möchten.

Ziele sind wichtig, um unserem Handeln eine Ausrichtung zu geben und unser Leben sinnvoll zu gestalten.
Erst mit einem deutlichen Ziel vor Augen können wir die einzelnen Schritte auf dem Weg dahin planen und entscheiden, welche Richtung einzuschlagen ist.
Dazu ist es sinnvoll, sich dieses Ziel deutlich vor Augen zu führen und in allen Details auszumalen. Allein die Aussage „Ich will einen Roman schreiben“ reicht da noch nicht aus. Was treibt dich wirklich an, die Geschichte niederzuschreiben? Was erhoffst du dir, wenn du den Roman fertig geschrieben hast?
Auf diese Fragen eine Antwort zu wissen, ist wichtig, um dauerhaft motiviert zu bleiben.

Ohne konkretes Ziel verliert man schnell die Orientierung, was man eigentlich möchte und welcher Weg dorthin einzuschlagen ist.
Ein Ziel hilft, bei Problemen nicht gleich aufzugeben und erleichtert, bei Schwierigkeiten auch Umwege in Kauf zu nehmen.
Und ein bisschen Träumen ist dabei auch erlaubt.

 

In diesem Sinne wünsche ich euch einen motivierten Start in die Woche!
Alex

Photo by Pixabay

16 Antworten auf „Dranbleiben!

  1. Den Motivationsschub habe ich gebraucht. Danke!
    Aber ich muss dir widersprechen, was das antrainieren angeht. Aus meiner Sicht kann man sich ein Verhalten antrainieren, welches die Motivation „ersetzt“. Damit meine ich beispielsweise immer an einem bestimmten Ort zu schreiben und allein vom dort sein motiviert zu werden.
    Für mich ist, dass das Büro. Ich bin gerade einmal seit 3 Stunden zurück aus dem Urlaub und habe 5 Seiten durchgearbeitet. In meinem 2 Wöchigen Urlaub habe ich 3 geschafft…
    Aber ansonsten gebe ich dir zu hundert Prozent recht.^^

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      1. Ich bin wirklich überrasch, wie schnell ich mich hier bei wordpress eingefunden habe. Mit den meisten Sachen fühle ich mich schon ganz wohl, technisch gibt es noch einiges zu lernen.
        An den ganze Hilfeseiten und Videos habe ich noch nicht mal geschnuppert.

        So viele Möglichkeiten <3

        Danke für deine lieben Kommentare =)

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  2. Mir brennen ein Gedanke und ein Hinweis unter den Nägeln.

    Gedanke: Ein Kind, das Fahrradfahren lernt, erlebt viele Rückschläge. Ob da dieselben Motivationsmechanismen greifen wie beschrieben? Vielleicht klappt es beim Kind auch einfach nur besser – im Sinne des Nichtzweifelns -, weil Kinder einfach machen. Egal, was rauskommt. Der Moment zählt.

    Vielleicht passt hier der Hinweis ganz gut, denn Momente sind kleinschrittig. Und klar, das sollten Ziele beim Roman auch sein. Hier könnten vielleicht SMART-Ziele gute Dienste leisten: https://www.google.de/search?q=ziele+smart&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b-ab&gfe_rd=cr&ei=6UJ2WbCaLLTc8Afbno-gAg

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    1. Das mit den Smart-Zielen ist sehr cool und eine gute, knappe Anleitung, sich passende Ziele zu setzen. Danke dafür!

      Was die Motivation beim Fahrradfahren lernen betrifft: Grundsätzlich greift das gleiche Muster, denn Rückschläge sind in das Modell mit inbegriffen, d.h. bestenfalls reicht die Motivation aus, trotz Schwierigkeiten weiterzumachen. Bei Kindern kommt je nach Alter noch eine besondere Komponente hinzu: Umso jünger, umso stärker neigen sie, sich zu überschätzen und glauben, dass alles möglich ist ;)

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  3. Manchmal hilft es Motivation zu finden, indem man erst einmal wild losfantasiert. Das bringt den Motor des eigenen Geistes in Schwung. Und dann kann man zur Taste oder zum Stift greifen.
    Oder man hält sich einfach einen Unsinn-Papagei. Der quatscht genug, um den eigenen Kopf mit Gedanken zu füllen. :-D

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  4. Nach ein wenig Stöberei möchte ich an dieser stelle erst einmal diesen schönen Blog mit seinen wirklich tollen Inhalten loben!
    Es macht mir viel Spaß durch deine Beiträge zu blättern.

    Ich habe nie darüber nachgedacht was Motivation ausmacht aber deine Erläuterungen sind ziemlich schlüssig.
    Ich denke was einen als Ziel motiviert variiert von Person zu Person. Ich werde mir auf jedenfall einiges mitnehmen, aus Beitrag und Kommentaren.
    An meinem Durchhaltevermögen muss ich nämlich noch arbeiten. ;)

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    1. Danke für das Lob, so was runter wie Öl :)
      Ja, unsere Ziele sind sicher sehr unterschiedlich und individuell. Aber ich glaube, dass müssen sie auch sein: Der Glaube daran, etwas Einzigartiges zu schaffen, ist doch das, was uns wirklich antreibt :)

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      1. Immer gerne! Vor allem wenn es so verdient ist! ;)
        Das hast du schön formuliert. Die Unterschiede in den verschiedensten Werken sind auch immer sehr faszinierend für mich.

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  5. Das Thema „Motivation zum Schreiben“ ist mir in gewissem Sinne fremd. Ich habe es immer so erlebt, dass die Geschichte eben geschrieben werden will. Das gilt auch fürs Überarbeiten – manche Story ist (irgendwann) fertig („stimmt so“-fertig oder „okay, war ’ne Fingerübung“-fertig), andere drängeln, noch fertig gemacht zu werden, finden sich nicht mit dem Fingerübung-Status ab. Wozu ich „Motivation“ brauche, ist das Veröffentlichungsreif-Machen – also kleine Stil-Bügeleien und das leidige Korrektorat. Aber das ist dann wie im Job – man arbeitet es halt ab (nur dass im Job konkrete Termine drücken und ich als SPler veröffentliche, wenn ich eben soweit bin).

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    1. Das ist sehr interessant! Keine ungewöhnlichliche Herangehensweise, die Motivation quasi zu veräußern und der Tätigkeit selbst zuzuschreiben. Nur für mich völlig ungewöhnlich, da ich so weder denke noch fühle :D für mich ist es meine Geschichte, die ich schreiben möchte. Aber immer wieder spannend, Einblick in die Motivation andeeer zu erhalten! :)

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