Ich habe kein einziges Kapitel im letzten Monat geplant.
Sich das so vor Augen zu führen und einzugestehen – bitter. Das ist der erste Monat dieses Jahres, in dem ich eine echte Flaute hatte.

Ich hatte vorgehabt, den dritten Teil vorzustrukturieren und dann die nächsten Kapitel zu plotten. Aber schon an der Vorstrukturierung bin ich gescheitert.
Grund: Im dritten Teil sollen nun endlich alle Fäden zusammenlaufen und die Geschichte ihren Höhepunkt erreichen. Ein Blick in meine alten Stichpunkte zeigte mir, dass ich inzwischen so viele Veränderungen vorgenommen hatte, dass diese Vorplanung als Leitfaden nicht mehr dienen konnte.
Also versuchte ich mir einen Überblick zu verschaffen. Und stellte dabei fest, dass das alles nicht so recht zusammenpassen wollte. Unbemerkt war die Handlung aus dem Ruder gelaufen und ich hatte es gar nicht mitbekommen.
Was nun? Verzweifelt in der Ecke sitzen? Alles in die Tonne werfen? Das Hobby an den Nagel hängen?
Früher hätte mich ein solcher Rückschlag schwer getroffen. Meine Überzeugung, eine gute Geschichte schreiben zu können, wäre dahin gewesen.
Doch dieses Mal nicht. Kaum hatte ich das Problem erkannt, nahm ich ein großes Blatt Papier und begann, die Handlung skizzenhaft zu veranschaulichen. Innerhalb kürzester Zeit entdeckte ich jene Leerstelle, die es zu füllen galt, um die einzelnen Plotstränge sinnvoll zusammenzuführen. Ich war auf der Suche nach einem ausgeklügelten Handelsgut für meinen Schwarzmarkt.

Lange habe ich rumgerätselt, was das sein könnte und welche Eigenschaften dieses Etwas hat. Mehrere Ansätze habe ich verworfen. Den ganzen Juli habe ich an diesem Problem geknobelt. Jedes Mal, wenn ich dachte, ich hätte die Lösung, zeigte sich in der konkreten Anwendung am Plot, dass es immer noch nicht so recht passen wollte.
Erst mein Freund hatte die zündende Idee. Seine Sicht von außen und seine klare, logische Herangehensweise haben zu einer großartigen Lösung geführt.

Nun kann ich endlich durchstarten und den dritten Teil planen. Ich hoffe, nun wieder ordentlich voranzukommen.
In gewisser Hinsicht hat mir dieses doch beachtliche Problem einen großen Vorteil verschafft, denn dadurch habe ich an mir selbst erfahren, dass ich an das, was ich tue, auch wirklich glaube.

Alex

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14 Antworten auf „#WIP Juli ’17

  1. Liebe Alex,
    wie schön, dass du eine gute Lösung gefunden und nicht aufgegeben hast. Das Dranbleiben ist schließlich schon die halbe Miete und es ist ja umso schöner, wenn eine diesbezügliche Flaute dir helfen konnte, dich am Ende sogar sicherer zu fühlen. Viel Erfolg beim dritten Teil!

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  2. Guten Morgen Liebe Alex,

    ich beneide dich ein wenig. Bei mir ist es mit dem planen nicht so weit her. Ich habe vor dem Start meines großen Projektes *geheim* einen Plot angefangen. Das Ende steht auch schon soweit fest.
    Nur bin ich jetzt so weit in der Geschichte fortgeschrittenen das ich meinen Plot eingeholt habe und nun mit beidem etwa auf der gleichen Höhe bin.

    Tja und oh Wunder jetzt weiss ich nicht mehr was ich schreiben soll. Meine Story endet da wo der Plot auch endet…

    Seit Wochen geht es nur häpchenweise voran wenn mir eine Idee für die nächste Szene kommt. Dabei schreibe ich den Plot dann mit, komme aber nicht weiter. Ich denke es liegt an meiner nicht vorhanden Planung und nicht an der Geschichte, dort hätte ich viele Möglichkeiten.

    Ich plane in meinem Job sehr viel, da muss alles nach Schema Theorie vs Praxis laufen. Auch meinen Tag versuche ich zu Planne um hier und da etwas Zeit zu sammeln.
    Aber wenn ich dann vor meinen knapp 40 Seiten Text sitze weiss ich nicht wie es weiter gehen soll.

    Liebe Grüße

    Laura

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    1. Hallo Laura,
      erstmal danke für deine lieben Worte :)
      Ich glaube, um ein bisschen Brainstorming und Planung kommst du wohl vorerst nicht herum. Mir hat es sehr geholfen, die Handlungsstränge zu visualisieren, so mit Zeitstrahl und vielen Pfeilen^^ Daran ließe sich vielleicht erst einmal erkennen, was genau bei dir alles „offen“ ist, welche Konflikte ungelöst vorliegen. Und dann einfach mal ein leeres Blatt nehmen und drauf los brainstormen, was alles als nächstes passieren könnte. Ehrlich gesagt, kommt bei mir dabei immer nicht sonderlich viel raus. Aber mein Kopf fängt an, sich mit der Thematik auseinander zu setzen und spätestens kurz vorm Einschlafen habe ich dann die besten Einfälle :D Oder ein gutes Gespräch, mit jemanden, der sich mit dem Plot auskennt. Das ist bei mir auch immer Gold wert!
      Liebe Grüße, Alex

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      1. Hallo Alex,

        danke für deine Tipps 😄.
        Aber ehrlich gesagt bekomme ich schon Gänsehaut wenn ich das Wort Zeitstrahl nur höre… Schlechte Erfahrungen in der Schule…
        Hm aber vielleicht muss ich wirklich mal mit meiner physik-begabten Freundin reden, der Teil will noch nicht so richtig. **Charakter steht auf einer Insel die.. hm schwebt? ** Bis mir aufgefallen ist das es ja auch so etwas wie die Schwerkraft gibt 😓

        Und das komische ist das ich nichts offen habe, ich bin an einem Punkt an dem ich alle handlungsstränge vorbereitet habe, jetzt könnte es eigentlich so richtig losgehen.

        Liebe Grüsse

        Laura

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      2. Liebe Laura,
        das ist ja witzig, genau dasselbe Problem hatte ich auch gerade erst vor ein paar Wochen! Meine Handlung spielte auch immer auf einer fliegenden Insel. Und dann kam mein Freund und meinte: Das ist physikalisch schon echt schwierig… Manchmal neige ich dazu zu sagen: Das ist Fantasy. das ist eben so. Und solche Kritik von meinem Freund finde ich immer… schwierig^^ Aber dann habe ich mich doch aufgerafft und gesagt: Gut, gehen wir das Problem an. Nun habe ich mich dazu entschieden, dass die Insel doch im Meer schwimmt und nicht in den Wolken.

        Wie du ja gelesen hast: Manchmal hält mich ein Problem auch auf und dann komme ich im Plot nicht weiter. Von daher kenne ich gut, was du meinst.
        Ich wünsche dir dennoch viel Erfolg und kreative Einfälle!
        Liebe Grüße, Alex :)

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    1. Liebe Alex,

      das ist wirklich ein großer Zufall.Toll wie du das lösen konntest =)
      Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Roman.

      Ja das ist ein Problem, dass man Logik im Fantasy-Bereich anders für sich und den Leser definieren muss, als das in realitätsnahen Romanen der Fal ist. Man muss den Leser nicht nur an der Hand nehmen, sondern ihn hinter sich auf den fliegenden Besen ziehen.

      Ich denke in solchen Fälle oft, dass ich meine Idee „retten“ muss. Manchmal ist aber eine andere Lösung doch besser, nur tut es weh, die Idee loszulassen.

      Liebe Grüße

      Laura

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      1. Liebe Laura,
        ja, gerade sich von einer liebgewonnenen Idee zu verabschieden ist schwer. Gerade habe ich wieder eine Rezension zu Magnolia gelesen – in dem Buch geht es auch um eine fliegende Insel. Ich nag die Vorstellung, dass man in die Wolken schaut und nach der Insel sucht. Aber ich habe mich aus guten Gründen dagegen entschieden. Mein Roman spielt in der heutigen Zeit, was eine unentdeckte fliegende Insel schon mal schwer zu erklären macht. Außerdem ist die ganze Story eher auf einen Low-Fantasy-Level. Da passt dad einfach nicht. Dennoch beweist Magnolia, dass auch mit fliegender Insel eine glaubwürdige Geschichte geschrieben werden kann. Es ist halt auch abhängig davon, was und wie man erzählt.
        Liebe Grüße, Alex

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      2. Liebe Alex,

        wer ist der/die Autorin von Magnolia? Der Titel sagt mir noch nichts.

        Da stimme ich dir zu, in der heutigen Welt ist das wirklcih schwer umzusetzten. Mein Roman wird hauptsächlich Urban Fantasy – ich starte in der normalen Welt und bewee mich dann fast ausschließlich in einer anderen. Aber auch hier tue ich mich allgemien mit einer in sich logischen „Weltphsyik“ schwer.

        Ich habe mich dazu entschlossen, einen kurzen Beitrag zum Plot zu veröffentlichen.

        Danke für deine Gedanken.

        Liebe Grüße

        Laura

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      3. Liebe Alex,

        danke da werde ich mal reinschauen.

        Kein Problem ich merke mir warschienlich nicht mal alle Namen von Bücher die ich gelesen habe o_o

        Vielen vielen Dank für dein Abo, das freut mich so =)

        Es wird wohl noch dauern bis ich mehr erzählen kann, aber es geht voran.

        Liebe Grüße

        Laura

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  3. Schön, etwas von deinem Fortschritt zu lesen. Und wie ich das sehe, hast du auch einen ziemlich großen gemacht. Solche groben Lücken können echt zum Verzweifeln sein. Umso mehr wächst man daran, wenn man an der Lösung arbeitet, und das hast du getan.
    Das ist es schließlich unter anderem, was einen Profi ausmacht.
    Viel Erfolg also beim Weiterarbeiten!

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