Vor gut einer Woche habe ich die letzte Prüfung hinter mich gebracht und damit mein erstes Staatsexamen erfolgreich abgelegt.
„Und was jetzt?“, frage ich mich nicht nur selbst, sondern auch Freunde, Familie und Bekannte.
Tja…
Ich will mein Buch schreiben.
Aber kann man das einfach so sagen?
Zwar wissen viele meiner Freunde und Verwandten, dass ich diesen Blog besitze und mich schriftstellerisch betätige – Ergebnisse kann ich jedoch kaum vorweisen.
Berechtigt allein der Wunsch, ein Buch zu schreiben, sich Autorin zu nennen?
Es scheint, dass dem Ganzen ein Hauch des Utopischen anhängt: Erfolgreiche Bücher schreiben die anderen.
Neben dem Bedenken, dass damit kein (oder kaum) Geld zu verdienen ist, sehe ich auch immer wieder skeptische Blicke, ob das, was ich da schreibe, auch lesenswert sein kann. Besonders im Bereich Fantasy. Oft habe ich das Gefühl, dass diesem Genre viel Skepsis entgegen gebracht wird. Ist das nicht sowieso alles verrückter Humbug?
In meinen sozialen Netzwerken stehe ich zu meiner Schreibtätigkeit. Aber ich weiß auch, dass ich hier unter Gleichgesinnten bin. In der Öffentlichkeit halte ich mich stattdessen zurück. Mir ist es immer noch ein wenig peinlich, über mein Schreiben zu reden.
Sich auf einen Referendariatsplatz bewerben, als Lehrerin arbeiten – das sind die Zukunftspläne, die von mir erwartet werden. Und das habe ich ja auch vor. Aber eben auch.
2018 soll mein Buch im Vordergrund stehen.
So ernst und eindeutig sage ich das nur selten. Denn oft weiß mein Gegenüber auch gar nicht, wie er darauf reagieren soll. Ein wissendes Nicken, ein Bestseller-schreiben-Witz, wir lachen kurz, dann ist das Thema vom Tisch.
Sich Autor zu nennen – eine soziale Herausforderung.
Kann ich, wenn ich im Januar anfange zu schreiben, zu meinem Hobby, das doch vielmehr als nur eine Nachmittagsbeschäftigung ist, stehen?
Ich will es versuchen. Und bin gespannt, wie mein Umfeld darauf reagieren wird.
Wie geht ihr mit eurer schriftstellerischen Tätigkeit gegenüber anderen um? Und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Ich freue mich auf den Austausch mit euch.
Eure Alex
Photo by Alexa Mazzarello on Unsplash
Ich erzähle immer freudig überall herum, dass ich angehende Schriftstellerin bin. Eben weil ich schreibe.
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Ich hoffe, dass das bei mir mit dem Schreiben auch so kommt :D
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Bestimmt
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Erst einmal Glückwunsch zum Staatsexamen. Das war bestimmt nicht leicht.
Zu den schiefen Blicken kann ich dir nicht sagen, dass du das nicht ernst nehmen solltest. Denn solch eine Aussage gleicht einer Floskel. Was ich dir aber anbieten kann, ist ein anderer Blickwinkel: Mit deinen Schriften stellst du ein Talent zur Schau, das viele nicht ad hoc begreifen können, denn Kreativität ist etwas sehr Personbezogenes. Du musst sie nicht von deiner Fantasie (hüstel … Wortspiel) überzeugen, denn es ist deine und du bist von ihr überzeugt. Sonst würdest du ja nicht schreiben (was im übrigen deine Titel-Frage beantwortet: du bist Schriststellerin, weil du bewusst schreibst).
Was den Umgang deines Talents durch andere Leute betrifft, so habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass das Zeigen für den Gegenüber oft einen einfacheren Einstieg bildet. Du musst ja nicht anfangs viel reden. Lass dein Werk sprechen.
Nebenbei: Gestern habe ich einen Recklinghäuser Krimi fertig gestellt und weiss jetzt auch nicht, was daraus werden wird. Que sera, sera.
P.S.: Ich biete mich dir gerne als Testleser an.
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Danke :)
Ja, es scheint viele zu geben, die sich brüsten, ein Buch zu schreiben. Vielleicht mscht genau das die große Skepsis aus.
Das mit dem Zeigen ist eine gute Idee, das werde ich demnächst mal ausprobieren. Ich hab auch schon ein Versuchskaninchen im Blick. Jetzt muss ich mich nur noch trauen, mein Schreiben anzusprechen :D
Und danke für das Test Leser-Angebot. Das gebe ich gerne in Bezug auf deinen Krimi zurück! :)
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Vielen Dank für das Angebot. Wenn du einmal einen Zeitpuffer haben solltest, dann schicke ich dir gerne das Werk per Mail zu.
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Mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe auch einen Uni-Abschluss und jetzt erwarten alle von mir, dass ich irgendetwas ganz Großartiges machte. Dabei möchte ich einfach nur in Ruhe Bücher schreiben. Die meisten Menschen aus meinem Umfeld wissen überhaupt nichts davon, da ich mir die skeptischen Blicke und blöden Kommentare ersparen will. Ich schiebe stattdessen meinen Nebenjob vor und tu so, als wäre das mein Hauptjob.
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Falsche Taste erwischt …
Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg mit deinem Buch und weiterhin viel Spaß am Schreiben, auch wenn es immer wieder Zweifler geben wird.
Liebe Grüße, Caro
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Liebe Caro,
gut zu wissen, dass ich damit nicht allein dastehe. Ich denke, ich werde es wohl ähnlich handhaben und meinen Vetretungslehrer-Job vorschieben. Damit ist man einfach auf der sicheren Seite. Und später kann man ja immer noch „die Wahrheit“ erzählen ;)
Liebe Grüße, Alex
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Ungefähr dasselbe ist mir auch passiert. Nachdem ich mein Abi gemacht habe, ein paar Monate im Ausland war, wollte ich unbedingt meinen Roman schreiben, der zur Hälfte schon geschrieben war. Statt Verständnis bekam ich oft zu hören, dass ich auch mal wieder „etwas“ machen sollte, obwohl ich jeden Tag geschrieben und mich über alles Mögliche, was das Schreiben angeht, informiert habe. Letztlich hab ich mir dann einen Nebenjob gesucht, aber ich hab allgemein den Eindruck, dass Schreiben nicht so anerkannt ist.
Finde ich gut, was du machst. :)
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Danke, liebe Laila! Oh ja, das kann ich mir vorstellen. Nach dem Abitur haben alle, wirklich alle erwartet, dass ich studiere. Immerhin bin ich inzwischen so alt, dass niemand mehr mir direkte Vorhaltungen macht, wie ich meinen Alltag gestalte. Ich bekomme das dann nur hintenrum erzählt, wie sich zB meine Oma „ernsthafte Sorgen macht!“… Ich ignoriere das inzwischen gekonnt ;)
Liebe Grüße, Alex
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Mir war das anfangs auch unangenehm, eben wegen mancher Kommentare. Nun habe ich mein erstes Buch veröffentlicht und erzähle das auch. Wie sollen sonst die Leute erfahren, dass es da ein neues Buch gibt? Eigentlich ist es traurig, dass man sich fast schämt zu schreiben. Andere erzählen doch auch ohne Probleme von ihren Jobs und Hobbies. Ich hoffe, die Selbstsicherheit steigt mit jedem Buch. 😊
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Das hoffe ich auch, dass sich das nach dem Veröffentlichen noch einmal ändert!
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Vor allem musst du selbst überzeugt sein. Deshalb erwähne ich das jetzt auch stolz und ohne rot zu werden. 😁
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Das ist mit Sicherheit die beste Strategie. Ich werde zukünftig mein Bestes geben ;)
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👍 Du schaffst das! 😁
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Die Kunst und Kultur wird in unserer „produktiven“ Gesellschaft nicht mehr recht wertgeschätzt – bestenfalls noch verpackt als Konsumgut, das völlig gedankenlos konsumiert wird. – Als Autor muss man sich von diesem Zwangskorsett befreien und die persönliche Überzeugung zur zentralen Maxime erheben. Zumal man sich als Schreibende(r) immer auch mit dem Bewältigen von Hürden konfrontiert sieht: seien diese nun gesellschaftlicher Art oder der Schwere des literarischen Projektes geschuldet. – In meinem Dafürhalten wird die Skepsis die Wertschätzung stets überstrahlen; doch Literatur um der Anerkennung willen zu betreiben wäre ohnehin ein falscher Ansatz.
Viele Grüße, Ángel
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„Eine soziale Herausforderung“ – sehr treffend formuliert! Selbst mit Verlag und anstehender Veröffentlichung fällt es mir noch schwer mich wirklich Autorin oder Schriftstellerin zu nennen. Denn irgendeinen Zweifel gibt es immer: Darf man das vielleicht erst, wenn man wirklich davon lebt? Regelmäßig veröffentlicht? Preise hat? Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich nie voll und ganz als Autorin fühlen werde, egal was passiert. Dabei sehe ich das bei anderen Menschen ganz anders, nämlich simpel: Wer schreibt, ist Schriftsteller!
… auf jeden Fall wünsche ich dir ein kreatives, erfolgreiches 2018, voller Worte und Ideen :)
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Vielen Dank, liebe Myriam! Ja, das mit dem Autoren-Gefühl ist so eine Sache. Manchmal fühle ich mich eher als Schriftstellerin, manchmal auch gar nicht. Ich wünsche dir, dass du zukünftig mehr zu deiner Tätigkeit stehen kannst! Denn mit einem Verlag im Rücken finde ich, hat man es bereits geschafft! 😊
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Ich erzähle das meist auch nicht jedem. Ich habe schon immer geschrieben, von kleinen Gedichten bis hin zum dann doch wieder verworfenen Manuskript…und immer war der Gedanke dabei, dass das doch brotlos ist und man doch „was Richtiges“ machen muss, um Geld zu verdienen. Und dies beschert mir jedes Jahr zu den Buchmessen wieder diese Grübelmomente, die mich das dann erneut hinterfragen lassen. Macht mich das zur Autorin? Ich selbst nenne mich nicht gern so. Auch wenn ich blogge und privat viel schreibe, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, mir diesen „Titel“ erst verdienen zu müssen.
Btw: Viel Erfolg für das Referendariat. Der Lehrerberuf ist toll :-)
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Ich glaube, selbst wenn man das 5. oder 15. Buch veröffentlicht hat, aber nicht namentlich bekannt ist, wird das reale Umfeld immer noch seltsam schauen und immer mit der Frage kommen: „Aber, kannst du jetzt davon leben?“ oder „Kennst du jetzt Steven King?“ Und wenn man einen Bestseller schrieb, folgt „Und, schreibst am nächsten? Steven King schreibt ja vier in einem Jahr. Das musst du schon auch können wenn davon leben willst“ Und so weiter ^^ Insofern versuch ichs erst gar nicht oder stehe dazu und denk mir: So what?
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das habe ich lange Zeit auch getan, wird aber schwierig, wenn die Leute fragen: Und was machst du jetzt mit der ganzen freien Zeit? :P Es bleibt wohl immer irgendwie schwierig. Auch einfach, weil die Leute sehr unterschiedliche Meinungen haben, was „gute Literatur“ ist.
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Liebe Alex,
es ist wirklich nicht leicht, dazu zu stehen, dass man ein „Autor“, ein „Schriftsteller“ ist. Und dass man das nicht nur als Spleen oder als Spinnerei betrachtet. Ich bin einen verdammt weiten Weg gegangen und habe mich etliche Male vor anderen Menschen und vor allem auch vor mir selber versteckt, bis ich mich offen dazu „bekennen“ konnte.
Nehmen wir es exemplarisch anhand meines Blogs. Den benannte ich zwar 2015 eindeutig danach, dass ich den Traum hätte, ein Buch zu schreiben (womit ich in der Hauptsache die Veröffentlichung meinte), aber ich versteckte mich hinter einem allgemeinen Avatar und einem Pseudonym. Erst nach etwas über einem halben Jahr wurde aus diesem Pseudonym zuerst mein voller Vorname und dann mein Nachname. Und es fühlte sich verdammt komisch an.
Der ultimative Stresstest war allerdings, als ich gezwungen wurde, wegen meines Buchvertrags eine offizielle Nebentätigkeit bei meinem Arbeitgeber anzumelden. Das ging nämlich, wie man es vom Amt gewohnt ist, auf dem Dienstweg von unten nach oben und wieder zurück. Das war dann schon so etwas wie ein Outing, denn vorher bewegt man sich im Internet ja schon in so einer Art Schriftstellerblase.
Nun gut, ich habe jetzt die offizielle Erlaubnis, als „Schriftsteller aus eigener Veranlassung“ tätig zu sein. Und meine Erfahrungen sind rundum eigentlich sehr positiv.
Aber ich kann mich auch noch sehr gut in die Sorgen und Nöte hinein versetzen und bekomme manchmal Angst vor der eigenen Courage. Ich, ein „Autor“, ein „Schriftsteller“? Aber wie soll ich mich sonst nennen mit dem, was ich tue und mit dem, was ich anstrebe?
Am Ende ist es meistens so, dass die anderen um einen herum der Sache viel weniger Bedeutung beimessen, als man es selbst getan hat. Und für die, die hier mitlesen, oder mit denen du dich sonst über das Schreiben austauschst, ist es ohnehin etwas ganz Normales. Und irgendwann wird es auch für einen selbst normal.
Ich wünsche dir alles Gute, liebe Autorin Alex!
Liebe Grüße
Michael
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Lieber Michael,
vielen Dank für den Einblick in deine Erfahrungen und deine lieben Worte :)
Ich wusste gar nicht, dass man seine Nebentätigkeit gegenüber seinem Arbeitgeber angeben muss… Ach herrje. Das kann ja heiter werden^^ Was das Bloggen betrifft, ging es mir ähnlich: Anfangs habe ich auch nur unter „Wortinseln“ geschrieben und erst später habe ich meinen eigenen Namen verwendet. Es ist wohl ein Prozess, den man Schritt für Schritt gehen muss.
Liebe Grüße, Alex
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Hallo Alex,
nun, ich arbeite im Öffentlichen Dienst, bin Beamter. Das bedeutet, dass ich, nach alter, kaiserlicher Tradition ;-) , streng genommen jederzeit im Dienst bin oder sein können muss. Das ist jetzt für mich, als Zahlenjongleur, sicher nicht so wichtig wie für die Kollegen von der Feuerwehr oder vom Ordnungsamt. Aber daher kommt der Gedanke, dass Freizeit wirklich Erholungszeit sein sollte. Deswegen musste ich die Nebentätigkeit inklusive der Zeit, die ich vorhabe, mich meinem Hobby jeden Tag zu widmen, beantragen. Damit ich nicht über Gebühr belastet werde.
Ob das für andere Jobs auch so gehandhabt wird, weiß ich nicht. Ich würde im Zweifel einfach mal vorsichtig anfragen.
Liebe Grüße
Michael
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Ah, danke für den Tipp!
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Hallo Alexandra, ich kann mich in deinem Artikel total wiederfinden was die Unsicherheit angeht. Aber ich erzähle mittlerweile überall herum, dass ich nach meinem Studium Bücher schreiben werde. Das wirkt sich bestimmt auf das Unterbewusstsein aus und mir bleibt am Ende gar nichts anderes mehr übrig als es zu tun ;) Ein bisschen nach dem Motto „Fake it, until you make it“ :) Die Reaktionen darauf sind auch immer gut, es scheint niemanden zu wundern oder zu stören, dass ich das machen will.
LG
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Hallo Bea,
es freut mich, dass du so positive Rückmeldung zu deinem Schreiben erhältst! Ich bin gerade an einem kritischen Punkt, ich suche nun nach Arbeit und muss quasi jedem in meinem Umfeld erklären, dass ich nicht Vollzeit arbeiten will, weil ich mein Buch schreiben möchte. Das stößt gerade bei den „Erwachsenen“ auf Unverständnis. So gehe das im Leben nicht, Hobbys sind für die Freizeit gedacht, so die unterschwellige Botschaft. Ich werde trotzdem mein Ding durchziehen ;)
Liebe Grüße, Alex
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Dass das im Leben so nicht geht, ist auch nur deren Meinung. Es geht ganz sicher, dass du irgendwo Teilzeit arbeiten und nebenbei dein Buch schreiben kannst. Finde ich gut, wenn du dich nicht entmutigen lässt. Viel Glück noch bei der Suche!
LG
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Du schreibst hier viele Gedanken auf, die ich von mir selbst kenne, seit ich mich inoffiziell entschieden habe, dass Schreiben wirklich das Richtige für mich ist. Wir bewegen uns nun mal weg von den Erwartungen der Gesellschaft an ein „erfolgreiches“ Leben, und das verunsichert. Meine Erfahrung ist jedoch bislang, dass dieses Gefühl, dass man mit dem Schreiben nicht ernst genommen wird, und die darauf beruhende Unsicherheit sowie all die Zweifel zu einem Großteil nur in mir selbst existieren und dass ich durchaus positives Feedback erhalte, wenn ich mich selbstbewusst über meine Zukunftsambitionen äußere. Aber es wird sicher immer wieder Menschen geben, die das nicht verstehen, und ich hoffe einfach, dass es von Zeit zu Zeit leichter fallen wird, dazu zu stehen.
Ich wünsche dir alles Gute, viel Erfolg und vor allem Freude bei deinem Projekt :)
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Vielen Dank! Freude habe ich auf jeden Fall bei meinem Projekt. Und ja, ich merke selbst, mit der Zeit fällt es mir leichter, mein Schreiben auch nach außen zu tragen. Mein Vater hat dafür leider noch wenig Verständnis. Aber vielleicht kommt das auch noch.
Liebe Grüße!
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Ja, ich habe auch schon von vielen gehört – du schreibst ein Buch, wow, das könnte ich ja nicht. Und ich glaube, Eltern sind einfach der falsche Ansprechpartner. Sie möchten ihre Kinder schützen und dazu gehört nun mal, sich zu wünschen, dass sie ein sicheres Einkommen haben. Aber falls das überhaupt noch irgendwer hat in unserer Zeit – Autoren wohl kaum.
Meine Eltern verstehen auch nicht, warum ich das tue. Aber weil ich seit über zwanzig Jahren davon spreche, haben sie gelernt, sich damit abzufinden, dass ich das tue. Weil sie wissen, dass alles andere mich enorm unglücklich machen würde. Aber dafür musste ich ihnen halt zeigen, dass es keine spontane und vergängliche Laune ist, sondern ein stabiler Charakterzug. Und das braucht Zeit.
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Ich habe auch gar nicht vor, allein vom Schreiben meine Brötchen zu verdienen. Das ist wirklich etwas hochgegriffen. Aber es ist mir ein wichtiges Hobby und ich empfinde es manchmal als verletzend, damit nicht ernst genommen zu werden. Aber vielleicht hast du Recht, es ist eben eine Frage der Zeit.
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Hobbys haben wohl allgemein das Problem, nicht ernstgenommen zu werden. Nimmst du das Schreiben überhaupt selber ernst, wenn du es als Hobby bezeichnest? Ich nenne es eine Leidenschaft. Mit einem Hobby kann man aufhören, wenn man muss. Aber mit dem Schreiben kann ich nicht aufhören.
Und das hat gar nichts damit zu tun, ob und wieviel Geld man damit verdient, sondern wie wichtig es für die eigene Seelengesundheit ist. Mit Kindern verdient man auch kein Geld, aber niemand würde von einer Mutter verlangen, seine Kinder wegzugeben, weil sie ja „nur“ ein Zeitfressendes Hobby sind …
Nimm dich selbst ernst, dann ist der Rest nicht mehr so wichtig …
(Gelingt mir auch nicht immer. Aber vielleicht kann man das üben.)
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Ich sage immer lieber Hobby, weil Leidenschaft so „besessen“ klingt. Auch wenn das Schreiben für mich durchaus nicht nur ein Hobby im klassischen Sinne ist.
Mich selbst und mein Schreiben mehr ernst nehmen: Ich werde darauf achten ;)
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Ha! Gerade entdecke ich die Funktionen eines RSS-Feeds und nehme deinen Blog mal direkt in meine Liste- ach so hier ist übrigens die Leo :D
Nun habe ich deinen Artikel gelesen und die ganze Zeit nur dieses eine Bild im Kopf: Shia LaBeaof -Just Do it.
Ich bin unheimlich gespannt was du da zaubern wirst und mit zeitgleich sehr sicher, dass es großartig werden wird. Und selbst wenn du keinen Bestseller schreibst, selbst wenn es nur für dich oder wenige Menschen ist: Du erschaffst gerade eine Welt. Du bist gerade Schicksal und 100 Personen gleichzeitig. Ist allein das nicht schon großartig genug um stolz darauf zu sein und es einfach… zu tun?
Liebe Grüßchen Leo :)
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Liebe Leo,
haha :D ja, vielleicht sollte ich einfach wirklich mehr zu meiner Tätigkeit stehen^^ Danke für deine lieben Worte. :)
Liebe Grüße, Alex
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Vielleicht hatte ich es da einfacher, weil ich schon als Achtjährige ganz selbstbewusst mit der Naivität des Kindes sagte, dass ich Schriftstellerin werde. Vielleicht hatte ich es aber auch schwerer, weil mein Umfeld mich heute noch genauso ansieht wie damals und ich selbst dazu neige, meinen Traum vom Schreiben als albernen Kinderwunsch abzutun. Andere wollten schließlich Astronaut oder Superheld werden und sind jetzt Beamte oder Ingenieure.
Andererseits sollte man es ganz selbstbewusst sagen. Denn sobald du das Schreiben nicht mit irgendeiner anderen netten Aktivität austauschen kannst, ist es eben kein Hobby mehr. Und nur Künstler müssen sich dafür rechtfertigen, Künstler zu sein, auch wenn (fast) alle Menschen in irgendeinem Maße auch von der Kunst abhängig sind – Filme sehen, Bücher lesen, Musik hören … Die Welt braucht eben Künstler genauso wie Ärzte und Müllwagenfahrer.
Eine Autorin hat letztens zu dem Schreibkurs, an dem ich gerade teilnehme, gesagt, wir sollten uns auf diese Diskussionen über „warum schreiben“ und „kannst du davon leben“ gar nicht erst einlassen, denn Ärzte werden danach nie gefragt – und mein Gott, mussten die lange studieren, ist es das wirklich wert? *hust*
Also, klar kannst du dich Autorin nennen, auch wenn viele die Idee oder den Traum haben, mal ein Buch zu schreiben. Aber wer damit anfängt, anstatt darauf zu warten, dass endlich die Zeit dafür da ist oder die Muse küsst, ist Autor.
Liebe Grüße
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