„So, und nun möchte ich, dass ihr selbst eine Geschichte schreibt!“, fordere ich meine Fünftklässler auf. Mit Begeisterung holen die Schüler Papier und Stifte hervor. Fleißig fließt die Tinte aufs Papier. Nur Tim malt gelangweilt am Papierrand kleine Kringel.
„Ich bin unmotiviert“, sagt er.
Ich kann ihn gut verstehen. Nicht immer hat man Lust zum Schreiben. Im Unterricht hat Tim leider keine Wahl. Wer jedoch Zuhause für sich schreibt, hat selten jemanden, der ihm zum Schreiben auffordert. Wenn da die Motivation fehlt, ist oftmals nichts zu machen. Oder?

Strategien, um motiviert zu arbeiten, gibt es viele. Ein paar, die ich wärmsten empfehlen kann, habe ich vor einiger Zeit in diesem Beitrag zusammengetragen. Aber manchmal reichen weder motivierende Sprüche noch der längste Strandspaziergang, um zum Schreiben zurückzufinden.
In diesem Fall ist es sinnvoll, der fehlenden Motivation einmal richtig auf den Zahn zu fühlen.

Dazu sollte man sich erst einmal fragen: „Wofür möchte ich überhaupt motiviert sein?“
Manchmal will man einfach zu viel auf einmal. Und manchmal verzettelt man sich in Nebensächlichkeiten. Was ist es, was du eigentlich tun möchtest? Wie sieht für dich motiviertes Arbeiten aus?
Was bedeutet für dich Motivation?

Vielleicht zeigen sich hier bereits erste Denkblockaden: „Ich hab einfach keine Zeit.“ oder „Wie soll es denn weitergehen?“ sind häufige Gedanken, die uns handlungsunfähig machen. Versuche, dein Verhalten zu reflektieren: Warum genau hast du deine Motivation verloren? Warst du vielleicht nie motiviert? Welche Faktoren machst du dafür verantwortlich?

An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, beide Überlegungen schriftlich gegenüber zu stellen: Was macht Motivation für dich aus? Weshalb bist du gerade unmotiviert? Vielleicht entdeckst du bereits jetzt, woran es die ganze Zeit hapert: Überkommene Vorstellungen, ein zu hoher Anspruch, schlechte Planung?

Der nächste Schritt ist nun der wichtigste: Frage dich, warum es sich dennoch lohnt, weiter zu machen. Hierzu ist es notwendig, sich konkrete Ziele zu setzen. Was möchtest du erreichen? Was erwartest du, wenn du dein Projekt beendet hast?
Aus diesen Gedankengängen solltest du neue Motivation schöpfen. Falls das so gar nicht klappen will, solltest du überlegen, ob das Schreiben wirklich das ist, was du machen willst. Vielleicht möchtest du deine Zeit doch lieber anderweitig nutzen?

Zuletzt: Überlege dir Strategien, wie du deine Motivation aufrecht erhalten kannst. Wer oder was könnte dich inspirieren?
Für mich ist es inzwischen mein Armband geworden, dessen Schriftzug mit täglich fragt: „Heute schon geschrieben?“
Und falls es dann doch wieder einmal hapert mit der Motivation: Schreiben hat auch viel mit Routine zu tun. Regelmäßig auch nur wenig zu schreiben, hilft, dauerhaft motivierter zu bleiben.

Eure Alex

Photo by Kinga Cichewicz on Unsplash

4 Antworten auf „Was tun bei fehlender Motivation?

  1. Es ist schön zu sehen, wie deine Beiträge sich an den NaNoWriMo angliedern lassen. Immerhin ist alleine Motivation dort ein hohes Gut. Siehe die ganzen Pep Talks.
    Bei mir kommt es ab und zu vor, dass wenn ich bei einer Stelle mit der Motivation hadere, ich einfach an einer anderen Stelle, die weiter in der Geschichte hinein liegt, weiterschreibe, bis ich wieder zurückkehren kann. Immerhin ist die ganze Geschichte in meinem Kopf, sie muss nur den Weg auf das Papier finden. :)
    Ansonsten: manche Motivationskiller (wie Kopfweh) muss man einfach gewähren lassen, bis man wieder auf den Beinen ist und ihnen mit Anlauf in den Hintern tritt. Spreche da grade aus Erfahrung. ;)
    Wo bekommt man eigentlich so ein Armband her?

    Gefällt 1 Person

  2. Ein sehr toller Beitrag, ich bin dankbar, deinen Blog entdeckt zu haben! <3 Ich finde auch bei fehlender Motivation reicht nicht immer nur ein schöner Spruch, manchmal muss man tiefer graben, manchmal muss man mehr an sich einfach arbeiten und Lösung und Problem zu finden. Danke dir für die Tipps!
    Liebe Grüße
    Nadine

    Gefällt 1 Person

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