Meine Lieben,
ich fasse es kurz: Umzüge sind verdammt anstrengend und stressig. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Auspacken der Umzugskartons fast genauso lange hinziehen wird wie das Einpacken. Dazu kommen eine fremde Stadt, eine neue Schule, ein ungewohntes Kollegium und die Seminartage in Chemnitz, an denen ich erneut die „Schulbank“ drücken muss. Da sind so viele neue Eindrücke und Gegebenheiten, dass ich manchmal abends im Bett liege und das Gefühl habe, in eine andere Welt übergesiedelt zu sein: als läge Rostock, nicht nur als Stadt, sondern als Heimat, unendlich weit weg – unendlich weit hinter mir.
Genauso weit weg erscheint es mir, dass ich am 12.01. endlich die Rohfassung beendet habe. Nach einem Jahr ist es nun endlich geschafft. Ich war tatsächlich ein wenig ergriffen und hatte Tränen in den Augen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Man muss es erlebt haben, um zu wissen wie es ist, das letzte Wort geschrieben zu haben.
Dennoch bin ich entgegen meines äußert spärlichen Internetauftritts nicht untätig gewesen. Der Januar stand im Zeichen der Recherche und Auseinandersetzung mit allerhand Hintergrundfragen. Also alles, wozu ich vor und während des Schreibens keine Lust hatte, drüber nachzudenken :D Für den Plot selbst waren diese Details auch nicht so wichtig: Wie genau heißen Fluss, See und Auenlandschaft hinter dem namenlosen Gebirgszug? Welche Fächer kann man an der städtischen Hochschule studieren? Wie gestaltet sich das Wahlrecht in meiner Stadt und kann ich mich endlich auf einen Namen für die Insel festlegen? Details, die doch am Ende einen beträchtlichen Haufen an Lücken geschaffen haben, die es nun zu stopfen galt.
Tatsächlich habe ich die Arbeit nach der langen Schreibphase wider Erwarten als eine angenehme Abwechslung empfunden. Es macht mir inzwischen richtig Spaß, tiefer in die Materie meiner kleinen Welt einzutauchen, sie auszubauen und auszuleuchten und immer wieder neue spannende, interessante oder lustige Details hinzu zu basteln.
Aktuell sitze ich mal wieder an den Charakterbögen, an denen ich bereits vor eineinhalb Jahren getüftelt hatte. Damals fiel es mir recht schwer, mich in meine Figuren hineinzudenken und passende Antworten auf den schier endlosen Fragenkatalog zu finden. Inzwischen sind mir meine Figuren deutlich vertrauter und die Arbeit mit den Bögen geht mir leichter von der Hand. Alles in allem habe ich Spaß an dieser Tüftelei gefunden :)
Ab den Winterferien, die hier in Sachsen am 18.02. beginnen, will ich mich übrigens wieder meinem Skript widmen und eine erste Korrekturlesung durchführen. Mal sehen, was sich mir da alles offenbaren wird. Dann werde ich hoffentlich auch die Zeit haben, ein paar Beiträge hier für den Blog zu verfassen.
Ganz nebenbei habe ich übrigens auch am zweiten Teil geplottet. Aber nur eher oberflächlich. Ihr seht also, es war mehr los, als die Leere auf meinem Blog vermuten lässt.
Wir lesen uns,
Alex
Photo by Pixabay
Liebe Alexandra. Herzlich willkommen in Sachsen. Wir sind damit fast Nachbarn, ich lebe in Dresden. Meine Familie kommt aus Chemnitz. Außerdem Gratulation zur fertigen Erstfassung. Liebe Grüße, Susanne
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Meinen Glückwunsch zum vollenden mit dem letzten Wort! =) Hab auch gerade den Umzug hinter mir und hadere damit, wie lange sich alles mögliche noch zieht. Kann diese Woche erst die Reste der Küche abholen, die ich bestellen musste, weil nicht vorrätig im Lager. Aber es wird. Irgendwann. ;-)
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Ja, das sage ich mir auch, bald ist es geschafft. Nächste woche sind zum Glück Ferien, da kann ich dem Chaos erstmal entrinnen ;)
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Wünsche dir Happy Holidays! ;-)
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Du hast im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte geschrieben. Da sind Tränen oder sagen wir lieber Emotionen doch das i-Tüpfelchen. :) (Außerdem dauert es dann nicht mehr lange bis zur Lesung.)
Umzüge, da kann ich mich den anderen Kommentatoren nur anschließen, hallen lang nach. Ich bin im September nach Recklinghausen gezogen und es kann immer noch etwas getan werden. Mach dir da keinen Kopf, das ist so. Da hat auch Jeder Verständnis, wenn du statt auf dem digitalen eher im realen Netzwerk erst einmal rödeln musst. :D
Ich freu mich jedenfalls von dir wieder zu hören.
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Danke danke :) ja, das Chaos wird sich wohl noch etwas hinziehen, wobei ich mich auch ein bisschen frage, ob sich der Aufwand für 1,5 Jahre lohnt^^
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Es ist deine Umgebung, in der du dich wohl fühlen sollst und schöne Erfahrungen sammeln musst. Von daher: ja, es lohnt sich. :D
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