Fitionales Schreiben

von Ron Kellermann
(freier Autor, Dramaturg und Stoffentwickler, Lehrbeauftragter für Drehbuch an der Universität Mannheim, Dozent für Fiktionales Schreiben)

47,00€
216 Seiten

Zusammenfassung
Kellermann gliedert seinen Ratgeber in vier Teile. Der erste Teil „Idee und Geschichte“ beschäftigt sich mit der Frage, woher eine gute Stoffidee zu nehmen ist, woran man sie erkennt und wie man sie bearbeiten und entwickeln muss, um daraus eine Geschichte zu formen. Der zweite Teil „Schreiben“ stellt ausführlich die Methode des Freien Schreibens vor. Ziel ist es, Anfängern die Angst vor dem Schreiben zu nehmen, Routinen zu entwickeln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Im dritten Abschnitt widmet sich Kellermann der „Dramaturgie“, indem er ein Konzept von sechs Erzählschritten vorstellt, das hilft, Spannungsbogen und Handlungsverlauf gezielt herauszuarbeiten. Im letzten Teil widmet er sich dem Schreiben des Exposés, das der Schlüssel zur Veröffentlichung darstellt. Am Ende findet sich ein Beispielexposé.

Beurteilung
Kellermanns Stil merkt man an, dass er an einer Universität arbeitet: Inhalte, Definitionen und Erklärungen bauen sinnvoll aufeinander auf und werden ausführlich (manchmal auch zu ausführlich) dargelegt. Seine Erläuterungen werden stets mit aussagekräftigen Beispielen begleitet, wobei die allermeisten aus der Film und nicht aus der Buchwelt stammen. Das schadet jedoch nicht.

Die Methode des Freien Schreibens beschreibt er sehr gut und gibt eine Reihe intelligenter Anreize, um sich mit dem Schreiben allgemein, der eigenen Motivation und Schreibblockaden auseinanderzusetzen. Besonders für Jungautoren ist das sicherlich eine große Hilfe, aber auch für erfahrenere Schreiber lohnt es sich, die eine oder andere Übung wahrzunehmen, um sich dem eigenen Schreiben bewusster zu werden.

Besonderer Schwerpunkt liegt auf den Abschnitt der Dramaturgie. Kellermann geht ausführlich auf die Darstellungs- und Ausarbeitungsmöglichkeiten in Bezug auf Figuren, Konzept und Struktur ein. Er stellt darin einen durchdachten Werkzeugkoffer bereit, um das Beste auf dem Weg von der Stoffidee zur Geschichte herauszuholen.

Der Ratgeber ist streckenweise durchaus anspruchsvoll aufgrund des Umfangs an Fachbegriffen und Zusammenhängen, die Kellermann insbesondere im dritten Teil darlegt. Zwar ist sein Buch für Schreibanfänger gedacht, doch ich bin mir unsicher, ob die Fülle an Aspekten, die er zu bedenken gibt, nicht eher erschlagend wirken kann und zu einem Einbruch der Schreibmotivation führen könnte. Besser erscheint mir, eine erste Rohfassung zu schreiben und dann mithilfe dieses Ratgeber die Überarbeitung zu planen und anzugehen. Denn wie sagt Kellermann selbst: Das Schreiben der Rohfassung ist ein schöpferischer Akt, der ungezwungen und möglichst frei stattfindet. Erst in der Überarbeitung wird es ernst.

Weitere Rezensionen findest du hier.

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