Die Frage, ab wann man sich Autor nennen darf oder sollte, wird immer wieder heiß diskutiert. Ab dem ersten Wort? Mit dem Erscheinen des Debütromans? Nach dem ersten Kassenschlager? Wenn Schriftsteller der einzige Beruf ist oder wenn man sich dazu berufen fühlt?
Wie auch immer diese Frage eindeutig zu beantworten ist, die folgenden zehn Dinge sind in jedem Fall unentbehrlich, um ein erfolgreicher Autor zu werden:
(1) Kauf dir als erstes einen teuren Füller, damit du jedes Mal, wenn jemand einen Stift verlangt, zeigen kannst, wie wichtig dir das Schreiben ist. Mit Namensgravur deines Pseudonyms selbstverständlich.
(2) Obligatorisch ist eine Unmenge an Notizbüchern, die du in deiner Tasche, neben dem Klo, im Bett und bei Freunden deponierst, damit du überall – wirklich überall – und jederzeit Geistesblitzes und Satzanfänge festhalten kannst. Umso mehr, umso besser. Übersichtlichkeit wird überbewertet.
(3) Besorg dir zudem eine Schreibmaschine, älteres Modell, am besten inklusive Tischchen, damit sie von Anfang an einen schicken Platz neben deinem Schreibtisch hat. Ob das Ding funktioniert oder nicht, ist egal. Ist sowieso nur fürs Ambiente.
(4) Falls du dir ein eigenes Arbeitszimmer leisten kannst, sollte darin eine Wand vollständig von einem Bücherregal eingenommen werden. Da drin stehen dann alte Schinken deiner verstorbenen Großtante, mindestens zehn Klassiker aus jeder Epoche, die Spiegel-Bestseller der letzten fünfzehn Jahre und den Rest füllst du mit Schreibratgebern und Kochbüchern auf.
(5) Leg dir eine Katze zu. Du wirst viele einsame Stunden an deinem Schreibtisch verbringen, da brauchst du jemanden, mit dem du reden kannst, bevor du nur noch alleine vor dir hinbrabbelst.
(6) In der obersten Schreibtischschublade solltest du jederzeit eine Packung Zigaretten liegen haben. Aus Schokolade selbstverständlich. Die liefern Energie auf den letzten Metern vor der Deadline, trösten bei einer erneuten Absage und sind deutlich gesünder für deine Lunge.
(7) Zudem brauchst du eine Lieblingstasse mit schlauem Spruch, in die du je nach Tageszeit und Wohlbefinden Kaffee, Tee oder Kakao füllst.
(8) Zur Optik: Jeder Autor hat eine große, schlaue Brille, wahlweise mit klassisch schwarzem Rahmen oder extravagant in rot-weiß gestreift (Die Gläser, nicht das Gestell).
(9) Praktisch sind außerdem ein edler Bademantel und farblich abgestimmte Puschen. Beide sollten kuschlig-bequem, aber nicht allzu kitschig sein: Immerhin musst du damit auch dem Briefträger und dem Pizzaboten gegenübertreten.
(10) Zuletzt musst du nur noch deinen Schlaf-Wach-Rhythmus umkehren, denn wirklich kreativ und produktiv ist ein richtiger Autor nur bei Nacht. Und wie sonst willst du die Augenringe der Verzweiflung deinen Mitmenschen erklären?
In diesem Sinne, viel Erfolg bei deinem ersten Roman!
Deine Alex
Photo by Pixabay
Mir fehlt hier noch die Bar im untersten Regal Deiner Bücherwand – Alkohol gehört auf jeden Fall zum Schriststeller-Klischee :-)
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Das ist eine sehr gute Ergänzung! :D
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Also die alte, kaputte Schreibmaschine aus dem Keller wollte ich ja eingentlich… fürs Amiente und so…
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:D Sowas hast du? ich beneide dich! Ich hätte so etwas ja auch gern, wenn ich ganz ehrlich bin… ;)
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Sie gèhört meinem Vater. Wir haben versucht, sie zu reparieren aber haben es nicht geschafft. Ich denke wenn ich ihn Frage könnte ich sie haben. 😀
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Meine Mum hat zwar auch eine, aber so eine „moderne“, flach und aus ehemals weißer Plaste. Eben aus den 1980ern und nicht den 1880ern :D
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Lautsprecher die den ganzen Schreibtisch mit Boden zum Vibrieren bringen, kann ich auch empfehlen ;) :D falls man mal einen Impulsstoß braucht.
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Liebe Alex,
Nr. 9 ist mein persönliches Highlight. Ohne kann ich nicht anfangen zu schreiben. 😂😉
Liebe Grüße
Ella
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Hallo Ella,
das steht noch auf meiner What-to-Buy-Liste :D
Liebe Grüße, Alex
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Die Wirkung der alten Schreibmaschine ist nicht zu unterschätzen…
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Nun, eine „große, schlaue Brille“ habe ich schon und leider bin ich auch eher eine Nachteule 😉
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😂 oh verdammt, einige dieser Punkte erfülle ich tatsächlich. Okay, meine Füller waren alle nicht teuer, aber dafür sind es viele, und die Schinken von meiner Großtante habe ich wirklich gelesen, die sind nicht nur Deko, aber verdammt – sehr gut zusammengefasst
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Danke dir :D
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