Helden, Helfer und Halunken – Perfekte Figuren für Ihren Roman

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von Isa Schikorsky (Dozentin für kreatives und literarisches Schreiben, Lektorin und Schreibcoach, schreibt selbst Romane und Kurzgeschichten)

 

11,50€
200 Seiten

Zusammenfassung
Entgegen einer ersten Vermutung ist Isa Schikorskys Ratgeber nicht als reine Einstiegshilfe zur Figurenentwicklung konzipiert. Nach einem eher allgemein gehaltenen Einstieg über Figurenrollen und deren potentiellen Anforderungen für die Handlung, widmet Schikorsky sich ausführlich verschiedenen Aspekten der Figurenentwicklung, die sie in Grunddaten, Außenbild, Innenbild und Lebensbild einteilt und detailreich erläutert. Daran schließt sich das Kapitel zum Thema Figuren kennenlernen an, in dem sie sowohl klassische als auch kreative Zugänge vorstellt, um mit den eigenen Charakteren warm zu werden. Im zweiten Teil geht es neben einer ausführlichen Erläuterung zur Erzählperspektive um die Einführung von Figuren sowie abschließend der Darstellung von Figurenrede und Gedanken.
Der Ratgeber ist dabei mit vielen verschiedenen kurzen Zitaten und Beispielen gespickt.

Beurteilung
Auf den ersten Teil des Buches zur Figurenentwicklung kann man meiner Meinung nach getrost verzichten. Schikorsky erläutert hier umfangreich, was eigentlich selbstverständlich ist. Während ihre Ausführungen zu den einfachen Figuren banal und untauglich für eine gute Figurenentwicklung sind, stellen sich ihre Erläuterungen zu der Gestaltung von komplexen Figuren deutlich gehaltvoller dar. Im ganzen Buch konzentriert sie sich dabei fast ausschließlich auf die Darstellung des Protagonisten, was ich aufgrund des Titels enttäuschend fand.
Zusätzlich gibt sie immer wieder direkt oder indirekt Hinweise zur Plotentwicklung, die teilweise fehl am Platz wirken. Zudem haben ihre Erläuterungen mitunter einen leicht belehrenden Unterton und orientieren sich hauptsächlich an einem Mittelmaß-Protagonisten – von Extremen rät sie grundsätzlich ab.
Ihre Beispiele sind zudem mitunter etwas knapp geraten, besonders unpassend erscheint mir jedoch die äußerst kritische Bemerkung zur Figurenentwicklung anderer Autoren, die mit Textauszug, Name und Buchtitel zitiert werden.
Wirklich lesenswert ist das Buch erst ab der zweiten Hälfte, in der sie detailliert auf mögliche Erzählperspektiven eingeht. Wer sichhierzu einmal anschaulich belesen will, sollte einen Blick in dieses Kapitel werfen. Auch die darauffolgenden Ausführungen zum Auftreten von Figuren sowie der Rede- und Denkwiedergabe waren sehr informativ.

Wer sich einmal genauer mit den Tücken der Figureneinführung beschäftigen will und auf der Suche nach einer fundierten und anschaulichen Einführung in die Möglichkeiten der Erzählperspektive ist, sollte hier mal vorbeischauen. Ab Seite 119 spreche ich eine Leseempfehlung aus. Die erste Hälfte des Buches ist leider eine viel zu ausführlich geratene Beschreibung eines Charakterbogens, dessen Sinnhaftigkeit seiner Fragen sich auch ohne Schikorskys wortreiche Erläuterungen erschließt.  

 

Weitere Rezensionen findest du hier.

Photo by Pixabay

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